Johannistag


Eckskulptur in Trier (Wikipedia)
Eckskulptur in Trier (Wikipedia)

Am 24. Juni ist Johannistag. Für manche mag das ungewohnt sein, aber der Johannistag ist auch ein Festtag in der evangelischen Kirche. Dann erinnern Christen an den Namensgeber, Johannes den Täufer. Sein Leben und seine Predigten waren so bedeutsam und vorbildlich, dass er als Heiliger in der evangelischen Kirche gilt. Doch welch ein Mensch war Johannes der Täufer? Er lebte vor rund 2.000 Jahren und ist vor allem deshalb bekannt, weil er Jesus taufte.

Auch astronomisch ist der 24. Juni ein besonderer Tag - er liegt drei Tage später als die Sommersonnenwende, an der es am längsten hell und die Nacht die Kürzeste im Jahr ist. Dieses Ereignis war bereits in vorchristlicher Zeit ein guter Anlass, um Feste zu feiern.


Das Datum - 24. Juni

Der Johannistag wird jedes Jahr am 24. Juni gefeiert, drei Tage nach der Sommersonnenwende. Der 21. Juni ist der Tag im Jahr, an dem die Sonne am Längsten scheint und die Nacht am Kürzesten dauert. Nach dieser Sommersonnenwende werden die Tage wieder kürzer und die Nächte länger – bis der Zeitpunkt der Wintersonnenwende erreicht ist. Diese ist am 21. Dezember, drei Tage später feiern Christen Weihnachten und erinnern dadurch an die Geburt Jesu. Den ursprünglich heidnischen Sonnenwendfesten haben Christen somit eine neue Bedeutung gegeben.

Die Kirche hat jedoch das Datum des Johannis- und des Weihnachtsfestes drei Tage nach den jeweiligen Sonnenwenden festgelegt, um an die drei Tage zu erinnern, die zwischen dem Tod Jesu und seiner Auferstehung liegen.


Johannes der Täufer

Die Kirche hat das alte heidnische Fest der Sommersonnenwende unter die Schirmherrschaft Johannes des Täufers gestellt. Nach ihm ist das Fest benannt. Er rief vor rund 2000 Jahren als Prediger die Menschen dazu auf, ihre Sünden zu büßen, um schließlich ein ethisch einwandfreies Leben zu führen. Johannes war in der jüdäischen Wüste, nahe der Mündung des Jordans in das Tote Meer, unterwegs. Davon berichten alle vier Evangelisten, auch der Geschichtsschreiber Josephus hat eine Notiz über Johannes den Täufer hinterlassen. Johannes´ Wirkungsort lag in der Nähe der Essenergemeinde von Qumran, doch eine engere Verbindung oder gar Mitgliedschaft in dieser Gemeinschaft lässt sich nicht durch Quellen belegen.

Johannes gilt als Wegbereiter Jesu, der auch zu ihm kam und eine gewisse Zeit lang seinem Anhängerkreis angehörte; schließlich ließ Jesus sich von  Johannes taufen. Erst dann begann Jesus, öffentlich zu wirken.
Laut biblischer Überlieferung liegen sechs Monate zwischen Johannes´ und Jesu Geburt – diese Zeitspanne spiegelt sich auch im Kirchenjahr: Im Sommer, am 24. Juni, wird an Johannes erinnert, am 24. Dezember feiern Christen schließlich mit Weihnachten den Geburtstag Jesu.